Funktionale Keramik

Hier zeige ich nur einige wenige Beispiele für die Vielfalt von Funktionen, die sich aufteilen in Handhabung, Wirkungen beim Braten, Backen, Kochen, Kühlen und Warmhalten. So wie viele traditionelle Überlieferungen durch unsere oberflächliche und schnelllebige Zeit verloren gingen, sind auch die Herstellungsmethoden verschwunden. Oftmals „funktioniert“ die heutige Keramik in den Gedanken der Menschen lediglich als Geschenkartikel oder „das besondere Einzelstück“, aber es werden kaum Gedanken auf die eigentliche (wesentliche) Funktionalität gerichtet. Ja, man hat noch nicht einmal eine Ahnung, dass es so etwas gibt. Das Ganze hat auch mit Ernährung und Lebensstil zu tun. Ich bemühe mich in meinem Umfeld, hierfür wieder ein Bewusstsein zu erzeugen.

Bratentopf – Kuchenring – Brotbackform – Gugelhupf – Auflaufform

Allgemein: Diese fünf Gefäßarten dienen zum Braten, Backen und Kochen. Aber physikalisch gesehen ist Keramik ein schlechter Wärmeleiter – genau entgegengesetzt zum Metall. Dadurch sind die wärmeleitenden Vorgänge und andere Prozesse ganz anders als in anderen Materialien. Z.B. brennt in Keramik nie etwas an, auch wenn man nicht umrührt. Das führt zur Arbeitseinsparung. Das Wichtigste ist aber, dass sich in Keramikgefäßen ein deutlich besserer Geschmack entfaltet. Für alle funktionalen Gefäße gilt: der Töpfer muss natürlich die Kriterien kennen und bestimmte Vorgaben einhalten, z.B. dicker oder dünner Scherben.

Genauere Beschreibungen der speziellen Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten unseres Geschirrs finden Sie in unserem Shop – im Folgenden vorab nur ein paar kleine Anmerkungen:

Bratentopf
Ein Braten im Keramiktopf (je nach Größe) kann schon mal acht Stunden ohne Kontrolle im Ofen sein! Ein Braten gelingt im Keramikgefäß vor allem geschmacklich immer deutlich besser, als im Stahltopf. Vorsicht Schimmel im handelsüblichem Industrierömertopf.

Kuchenring
In dem Kuchenring (statt Springkuchenform) gelingt der Kuchen garantiert besser. Der Ring ist leicht schräg und kann so ohne den Springeffekt nach oben abgenommen werden.

Brotbackform
Unser Brotbackrezept ist nichts besonderes – aber das Brot! Das Geheimnis eines guten Brotes: In den Randschichten, also nur im Vollkornmehl enthalten, ist der Getreidegeschmack! Damit das Brot ohne Chemie gut gehen kann, braucht es sehr viel Wasser. Ein geformter Laib würde beim Backen breitfließen und in einer Metallform würde er so flüssig anbrennen. Lesen Sie nach unter dem Menüpunkt Gastwirtschaft -> Brotbackrezept.

Brottopf
Der Brottopf ist das Beispiel für kühlende Aufbewahrung (Keramik = schlechter Wärmeleiter). In keinem anderen Gefäß hält Brot so gut. Ein neuer Spruch in der Backindustrie lautet: Neben 150 Zuschlagstoffen darf auch Getreide im Brot sein.

Ölflasche
Die Ölflasche hat ein spezielles System, so dass es keine klebenden öligen Standringe gibt.

Tasse
Fast jede industriell hergestellte Tasse hat am Lippenansatz eine Kleckernase. Durch eine speziell gestaltete Randlösung verschwindet nicht nur die Kleckernase, es stellt sich auch ein besseres Trinkgefühl ein. Das führt unweigerlich dazu, dass diese Tasse in der Benutzung bevorzugt wird !

Rührschüssel
Meine Schüsseln haben einen Rand. Durch diesen kann man sie beim hantieren gut festhalten und sie auch mit einer Hand tragen. Hat die Schüssel bei dieser Randform eine Tülle, wird das Herausgeschüttete niemals kleckern. Die Form der Schüssel selbst – oben ein leichtes Einziehen – lässt beim Rühren den Inhalt in der Schüssel. Auch wenn man nur einen Löffel hat und nicht das Salatbesteck. Das wurde erst erfunden, als die Schüsseln von der Industrie (oben weit offen) hergestellt wurden.